b) Längenfaktor 10.000 >>> Volumenfaktor 1.000.000.000.000
Nachdem Sie nun, dank des zuckrigen Getränks, ein gutes Gefühl für
die Auswirkungen des vergleichsweise moderaten Längenfaktors 3 entwickelt haben,
wollen wir die Längen- und Volumenrelationen zwischen Mensch und Tier im
Hinblick auf die Bärtierchen betrachten:
Alle Menschen schauen mit Bewunderung auf das große Leben. Ein 35 m langer Blauwal
zum Beispiel ist immerhin 20mal größer als ein Mensch.
Damit hätten wir das eine, dem Menschen immer noch relativ nahe Extrem auf
der Größenskala der Tiere markiert.
Ein Bärtierchen jedoch verkörpert das entgegengesetzte, noch viel erstaunlichere,
weil weiter fernab vom Menschen liegende Kleinheitsextrem.
Wir sprechen hier im Bärtierchenjournal gelegentlich davon, daß
alles am Bärtierchen "tausendmal" kleiner sei als beim Menschen - und keiner von
unseren vielen Lesern hat sich jemals beschwert.
Streng genommen ist der Zahlenfaktor 1.000 jedoch falsch: Betrachten wir einen Menschen
von 1,70 m Körpergröße, man könnte
gleichbedeutend sagen 170 cm oder 1.700 mm. Diese 1.700 mm können wir nun durch
die Körpergröße des Bärtierchens dividieren. Wenn wir ein
maritimes Bärtierchen zum Größenvergleich heranziehen,
wäre eine Körpergröße von 0,17 mm typisch, angemessen und
erfreulicherweise auch leicht zu rechnen. Wir kommen
so auf einen Bärtierchen-Längenmultiplikator - nicht von 1.000 - sondern
sogar von 10.000!
Trotz seiner geringen Körperlänge von typischerweise 0,2 mm kann
das Bärtierchen fühlen, sehen, laufen, intelligent reagieren und küssen, ist dabei
aber irrwitzige 10.000mal kleiner als ein Mensch!
Ein linearer Verkleinerungsfaktor von 10.000 strapaziert unser Vorstellungs-vermögen.
Versuchen wir es mit einem kleinen Gedankenexperiment: Im Versteigerungshaus Ebay werden,
wie Sie alle wissen, die merkwürdigsten Dinge angeboten. Neulich haben wir
beispielsweise festgestellt, daß derzeit eine unüberschaubare Flut
an Lego-Spielzeuglupen auf den Markt gespült wird. Warum? Das weiß wohl
niemand so genau. Vielleicht hat eine Fabrik in Fernost aufgrund eines Übermittlungsfehlers
statt zehntausend Stück just in time 10 Millionen Stück produziert.
Vielleicht hat ein U.S. Rechtsanwalt festgestellt, dass die Consumer-Kids die putzigen Dinger
lieber verschlucken statt ordnungsgemäß durchzuschauen. Vielleicht ist es
auch nur der ganz normale, alltägliche Irrsinn. Jedenfalls gibt es die Lego-Lupe,
im Zehnerpack, derzeit für 1 Euro (d.h. für bizarre 10 Cent pro Stück).
Wir konnten einfach nicht widerstehen. Hier ist sie: |