Kroatien (II) |
Bucht vor dem Hotel Aurora, Mali Losinj. Blick auf die Bucht mit unserem Bärtierchen- Tauchgrund. |
Wie üblich hatten wir die Probe mit einer Filmdose
eingelöffelt. Das Sediment war allerdings deutlich gröber als an den
bisher ausgewerteten Sandstränden, zudem enthielt es reichlich Muschelbruch,
Seeigelstachel und andere tragische Lebensreste aus dem Schoß von Mutter Natur.
Im Hotel, unter dem Stereomikroskop fand sich relativ schnell ein "neues"
Bärtierchen. Im Vertrauen auf unsere bisherigen Erfahrungen verzichteten wir
auf eine sofortige photographische Auswertung und verschoben diese in die
Münchner Nachsaison. Wir hatten ja am Beispiel von Echiniscoides und
Batillipes gelernt, dass sich die Meeresbärtierchen auch in recht
bescheidenen Mikroaquarien lange Zeit erhalten lassen. |
Cuticula eines Bärtierchens
von der Insel Losinj, Kroatien, Länge knapp 150 µm (0,15 mm).
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Man erkennt immerhin, hier hell erscheinende, Verdickungen an den Zehenenden und die systematisch wichtige Querstreifung des Rückenpanzers, welche, im Gegensatz zu den meisten terrestrischen Bärtierchen durchläuft, d.h. nicht vertikal in zwei Hälften geteilt wird. In der Hellfeldaufnahme (unten) erscheinen die Zehenenden dunkel. |
Cuticula eines Bärtierchens von der Insel Losinj, Kroatien, Hellfeldaufnahme |
Bei stärkerer Vergrößerung entpuppen sich die dunklen Endigungen als Krallenverstärkungen. Im folgenden Bild ist der grundsätzliche Aufbau, mit an Papageienschnäbel erinnernden Krallenendigungen, besser erkennbar. |
Cuticula eines Bärtierchens von der Insel Losinj, Kroatien, Detail |
Da sich leider momentan reichlich andere Arbeiten auf unseren Schreibtischen türmen, müssen wir die nun fällige taxonomische Diskussion und zumindest grobe Bestimmung auf das nächste Mal verschieben und bitten um Nachsicht. |
Literatur |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |