Ein Florarctus aus Kroatien (I) |
Echiniscus sp. Bärtierchen, Standbild aus einem unserer HD Videos. Körperlänge ca 0,25 mm. |
Und wieviel schwieriger ist es, von den unscheinbar kleinen, kontrastschwachen Meeresbärtierchen halbwegs präsentierbare Fotos und Filme aufzunehmen. Betrachten Sie das Video vom winzigen kroatischen Florarctus unten: |
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Und trotzdem, wenn Sie genauer hinschauen, werden Sie sicherlich
feststellen, daß hier recht energische, offensichtlich zielgerichtete Bewegungen unternommen werden.
Es fehlt einfach das sichere Sandkorn zum Anschmiegen. Die Bewegungen wirken insgesamt noch differenzierter
als bei den terrestrischen Tardigraden. Wie so oft in der Biologie kommt man auch hier ins Grübeln,
wie durch einfache Evolution aus den agilen, anrührenden Meeresbewohnern die deutlich trägeren terrestrischen
Tardigraden entstanden sein können. |
Florarctus sp. Bärtierchen, Standbild 1 aus obigem Video, in höherer Auflöung. Körperlänge ca 0,15 mm. |
Die Krallen des nach hinten ausgestreckten Beins (siehe unten) ähneln den hier im Journal schon vorgestellten Halechiniscidae. |
Florarctus sp. Bärtierchen, Standbild 2 aus obigem Video. |
Ganz besonders rührend ist das Nach-allen-Richtungen-strampeln.
Es handelt sich, wie bereits angedeutet, um eine atypische Verhaltensweise. Das Bärtierchen merkt einfach,
daß ihm der gewohnte, sichere Sandkorngrund abhanden gekommen ist und seine Verzweiflung
ist förmlich spürbar. Kühl-nüchterne Mitmenschen werden jetzt vielleicht
einwenden, daß so ein kleines Tier, noch dazu angesichts seiner winzigen Hirnmasse doch
gar nicht verzweifelt sein könne. |
Florarctus sp. Bärtierchen, Standbild 3 aus obigem Video. |
In der nächsten Ausgabe werden wir dem Florarctus genauer ins Gesicht sehen. Bis bald! |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |