Batillipes Ei !
Schon mehrfach wurde hier berichtet, wie problemos und genügsam sich ein
Mikro-Meerwasseraquarium betreiben läßt. Die Zutaten sind wirklich einfach:
ein Plastik-Zahnputzbecher, ein paar Eßlöffel von feucht aus dem Meer antransportiertem
Sand und 100 cm³ Meerwasser, das ist schon alles.
Sie müssen gar nicht mal selbst zum Meer fahren, können statt dessen einen
"urlaubenden" Bekannten bitten, eine Filmdose mit möglichst reinem, nassem Sand
und ein bißchen sauberes Fundortwasser (in einer Flasche) mitzubringen.
Das Zahnputzglas mit dem Sand und einem Teil des Wassers wird an ein helles, nicht
besonntes Fensterbrett gestellt und mit einer Glasplatte oder Petrischale abgedeckt,
damit kein Wasser verdunsten kann (ansonsten würde sich die Salzkonzentration ändern).
Obwohl sich dieses Aquarium schon in seiner Größe ein wenig vom Ozean
unterscheidet, lassen sich die Bärtierchen darin bis zu einem Jahr halten,
d.h. wir könnten sie unter Umständen beim nächsten Urlaub sogar
in ihr Heimatmeer zurücksetzen!
Man könnte nun meinen, daß ein derartiges Mikroaquarium im direkten Vergleich zu
einem großen Meerwasseraquarium minderwertig wäre.- Ja und nein. In Verbindung
mit einem Stereomikroskop entfaltet das Mikroaquarium einzigartige Qualitäten:
Wir können zum Beispiel bei vielen Organismen die ersten Lebensstadien beobachten.
So ist es rührend zu beobachten, wie sich sogar eine unglaublich winzige Muschel
- wie unten gezeigt - auf den Weg macht, um wieder ein sicheres Versteck im Sand
zu finden. Positiver Nebeneffekt der Kleinheit ist die größere Transparenz,
weshalb wir die Aktivität der Kiemen im Inneren der Muschel direkt durch die
Schale beobachten können:
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