"Nikolausi" und die Bärtierchen-Sentimentalität

Na gut, geben wir es einfach zu. Wir waren schon wieder in Kroatien, wie letztes Jahr und noch dazu am selben Ort. Aus triftigem Grund. Nicht nur wegen der Bärtierchen.

Geradezu erbarmungslos schön: der tägliche Sonnenuntergang in Mali Losinj.

Spiegelung der Kirche von Veli Losinj im Hafenbecken

Blick vom Hotelkai ins Meer: Junger Grünknochen Belone belone, direkt unter der Wasseroberfläche jagend

Ein erster Tauchgang. Oblada melanura ist gleichermaßen klein wie neugierig.

Auch einer von den größeren Kleinen: der Seestern Marthasterias glacialis.

Hier wird es mikroskopisch: Nennen wir diesen Scherz der Natur einfach mal Nikolausi - er möge es uns bitte verzeihen.
Kleiner Plattwurm aus dem Meer bei Mali Losinj. Körperlänge: unter 1 mm.

Regelmäßig werden wir von Leserinnen und Lesern gefragt: "Daß ihr die Bärtierchen zurücksetzt - das ist doch wohl nicht Euer Ernst?" Doch, ist es, wenn irgend möglich.
Klar, es mag geradezu widerlich sentimental klingen, aber wir haben uns sehr darauf gefreut, diese zähen kroatischen Bärtierchen, welche ein volles Jahr auf einem langweiligen Münchner Fensterbrett ausharren mußten, an möglichst ähnlicher Stelle wieder ins Meer zu entlassen - und haben uns dabei auch tatsächlich noch sauwohl gefühlt!

Der große Moment am Meer in Kroatien: Unsere kroatischen München-Touristen kurz vor der Rückkehr in die Heimat. Man beachte auch das Mikroaquarium "Rocharium", nach einer längst vertilgten Süßigkeit benannt.

Ein letztes Gruppenbild in natürlicher Umgebung ...

... und schwupp - das war's dann!

Literatur

Wolfgang Luther und Kurt Fiedler: Die Unterwasserfauna der Mittelmeerküsten. Hamburg 1961.
[Anmerkung: sehr schönes Buch, schon ab etwa € 3 im Antiquariat erhältlich. Mit plastifizierten Unterwasser-Bestimmungstafeln! Einziger Mangel: Kein Wort über unsere Bärtierchen]

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© Text, Fotos und Filme von  Martin Mach