[Titelfragment 1.1] [Titelfragment 1.2] Titelfragment 1.3]
[Titelfragment 2.1] [Titelfragment 2.2] [Titelfragment 2.3]
[Titelfragment 3.1] [Titelfragment 3.2] [Titelfragment 3.3]



Ein Florarctus aus Kroatien (III)

So so, das einhundertvierzigste Bärtierchen-Journal. Kann das überhaupt so weitergehen? Ist der Kurs auf die Dauer vielleicht doch ein wenig zu eingleisig?

Gerade beim Meerwasseraquarium würden wir gerne gelegentlich andere Themen akzentuieren. Man sieht so Vieles, nur leider passt es halt thematisch nicht immer so recht ins Bild. Ein kleiner Tropfen Salzwasser aus dem Mikroaquarium etwa trocknet auf dem Objektträger dermaßen kunstvoll ein, daß ein Foto unvermeidlich ist. Immerhin, die Substanz stammt ja definitiv aus der Heimat unserer Meeresbärtierchen ...


[ ein Spritzer Salz ... ]

Ein Spritzer Meersalz ... auf dem Objektträger eingetrocknet.
Und, Hand auf's Herz - es war definitiv kein Weihwasser.

Fast jeder neue Pasteurpipettenzug aus dem Meerwasser-Mikroaquarium zerrt einen bislang ungesehenen Nachbarn unserer Bärtierchen ans Tageslicht. Manchmal sind wir uns allerdings nicht ganz sicher, wo bei diesen Nachbarn vorne und hinten ist. Folgender, feinbehaarter Wurm wird auf der Sympathieskala biophober Badegäste wohl nur wenig Punkte einholen, ist aber natürlich auch ein vollwertiges Schöpfungsindividuum:


[ Meerwasser-Wurm ?]

In bewährter Tradition nichtswissender Zeitgenossen schreiben wir - weil wir leider auch nichts Präziseres herausfinden konnten: Augenloser Wurm, Kopf? Lebendaufnahme.
Bildbreite unter 1 mm.

Merkwürdig, dass die Illustratoren des Mittelalters keine Mikroskope hatten. Gegen die kleinen Ungetüme wirkt das restliche irdische Tierreich eher konventionell und einfallslos. Reichlich visueller Stoff für Drachen, Höllengewürm etc., das sich in bewährter Manier pädagogisch einsetzen lassen würde.

Auch das bereits vorgestellte Florarctus Bärtierchen hat mit seinem transparenten Schleier, den 8 hypermotorischen Beinen und der ausgefeilten Chemosensorik am Kopf kaum eine Entsprechung bei den größeren, höheren (d.h. plumperen) Lebewesen.


[ Floractus sp. ]

Floractus sp. Bärtierchen. Körperlänge unter 0,2 mm.

In der folgenden Aufnahme wird verständlich, warum sich bei der Betrachtung manchmal der Eindruck einstellt, man hätte ein Fantasy-Fabelwesen mit teilweise menschlichen Eigenschaften vor sich.


[ Floractus sp. ]

Floractus sp. Bärtierchen. Bauchseite. Körperlänge unter 0,2 mm. Dunkelfeldaufnahme. Achten Sie auf das Gesicht mit "Hut" und "Augen".

Nach soviel Fantasy hilft zur Kompensation nur noch ein wenig (solidere) Anatomie. Bei starker Vergrößerung zeigt uns Florarctus die Verdrahtung seiner Sensorik in voller Transparenz. Wir können erkennen, wie die einzelnen Nerven an den "Antennenwald" angebunden sind:


[ Floractus sp. Nerven]

Anbindung der Nerven (rote Pfeile) an die Sensorik im Kopfbereich des Florarctus Bärtierchens.


Hauptseite



© Text, Fotos und Filme von  Martin Mach