Augenkontakt mit Prof. Ferdinand Richters |
Hinterleib von Batillipes mirus mit dem
für diese Art charakteristischen Schwanzfortsatz.
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Ebenfalls Richters persönliche Leistung ist die Entdeckung des bizarren kleinen Tardigraden Calohypsibius ornatus. Man sollte meinen, der Ausdruck "kleines Bärtierchen" sei ein sprachlicher Fehlgriff (ein Pleonasmus). Aber weit gefehlt, es gibt sie tatsächlich, die kleinen Arten unter den ohnehin schon ultra-miniaturisierten Bärtierchen. Calohypsibius ornatus zählt insofern zu den ganz Kleinen und ist obendrein mit attraktiven Borstenkränzen geschmückt, daher die Artbezeichnung "ornatus". |
Das winzig kleine terrestrische Bärtierchen
Calohypsibsibius ornatus, wegen seiner Transparenz und Unscheinbarkeit
eine echte Herausforderung, auch für geübte Mikroskopiker.
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Die langjährige Präsenz des Bärtierchenjournals
erfordert von der Redaktion ein gewisse Zähigkeit, hat jedoch gleichzeitig
den sehr erfreulichen Vorteil, daß sich immer wieder Verwandte von
Bärtierchenforschern melden und in uneigennütziger Weise Material beisteuern.
Unser Dank für die Bereitstellung und Präsentationserlaubnis
gilt diesmal dem privaten Archiv Gunther Dohse. |
Ferdinand Richters als junger Mann. |
Im Detailausschnitt unten erkennen wir die unvermeidlichen Studienpräparate in Konservierungsflüssigkeitszylindern, weitere tierische Sammlungsobjekte, die Handlupe und das, die Ernsthaftigkeit der Arbeit untermauernde Bestimmungs-buch. |
Ferdinand Richters, Detailausschnitt vom obigen Foto: Lupe. |
Viele Jahre vergingen, Ferdinand Richters war zwischenzeitlich krank und widmet sich dann wieder mit ganzer Kraft der Forschung. Man beachte die dicht belegte Arbeitsfläche (unten), über die moderne "Consultants" sicherlich die Nase rümpfen würden. Richtige Manager habe ja auch immer leere Schreibtische, vor lauter Tüchtigkeit. Im Gegensatz zum modernen Sterilitätsziel schaufelt Ferdinand Richters seine Lieblinge jedoch nicht kühl beiseite, sondern schart sie um sich, so wie es alle berühmten Naturforscher der vorletzten Jahrhundertwende taten. |
Prof. Ferdinand Richters, im Jahr 1914, kurz vor seinem Tod. |
Das Mikroskop rechts im Hintergrund, unter der Glashaube, ein teures Forschungsgerät, dürfte mit Sicherheit Ferdinand Richters Bärtierchenmikroskop gewesen sein: |
Und dieselbe Aufnahme, wiederum als Detailausschnitt,
und wieder mit Handlupe. |
Alles Gute für 2011! |
Literatur
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© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |