Wie bereits im Dezember-Journal angekündigt, werden wir uns in dieser Ausgabe
mit den von außen sichtbaren Vorgängen bei der Trockenstarre (Anhydrobiose)
der Bärtierchen befassen. |
Echiniscus-Bärtierchen
in Trockenform |
Die Bärtierchen schmiegen sich beim Austrocknen an schützende
Pflanzenteile an. Auf diese Weise werden sie im Trockenzustand
weniger leicht fortgeschwemmt, das Austrocknen erfolgt langsamer und
schonender, die empfindliche Körperunterseite bleibt geschützt. |
Besonders regelmäßig
ausgebildetes Tönnchen |
Das zum Teil geradezu rührend friedlich anmutende Aussehen in der Trockenstarre (siehe unten) sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Tiere tatsächlich dem Tod nahe sind und daß das Aufwachen sehr anstrengend ist, so daß nicht immer alle Tiere zum Leben zurück finden. |
Trockenform direkt nach Wasserzutritt |
Nach dem Wasserzutritt lassen sich unter dem Mikroskop unterschiedliche Phasen der Wiederbelebung unterscheiden, welche normalerweise innerhalb von 10 bis 15 Minuten abgeschlossen sind. Die unten zu sehende Bildserie zeigt ein Bärtierchen aus der Macrobiotus hufelandi-Gruppe. Das noch nicht gequollene Tönnchen links mißt 0,3 mm. |
ca. 90 Sekunden nach dem |
Beginnendes Quellen |
Fortgesetztes Quellen |
Die Gliedmaßen treten hervor |
Der Körper zuckt |
Das Bärtierchen ist aus der |
Der aufmerksame Betrachter der Bildserie wird vielleicht einen Sprung
zwischen Bild 4 und Bild 5 erkennen. Dies hat folgenden Grund:
Die Stadien des Quellens lassen sich am besten bei aufgelegtem Deckglas
photographieren. Infolge des extrem hohen Sauerstoffbedarfs beim Aufwachen
aus der Trockenstarre wird jedoch der Sauerstoff unter dem Deckglas knapp.
Deshalb mußte im vorliegenden Fall nach dem Quellen das Deckglas entfernt werden
um das Bärtierchen mit ausreichend Platz und Luft zu versorgen. LiteraturverweiseHartmut Greven: Die Kryptobiose der Bärtierchen. Mikrokosmos 62 (1973) S. 65-69.© Text, Abbildungen und Mikroaufnahmen von Martin Mach |