"Was für Gerätschaften brauche ich,
um mir diese Bärtierchen einmal selbst anzuschauen?" Die Frage hört
sich zwar einfach an, ist jedoch nicht ohne weiteres zu beantworten.
Viele kluge Köpfe haben sich zum Thema Mikroskopkauf im allgemeinen
Gedanken gemacht und diese in Papier und Internet-Bytes umgesetzt. Werfen Sie
doch mal einen Blick in die neue
Mikrofibel von Klaus Henkel ! |
Echiniscus-Bärtierchen
in einem flachen Wassertropfen auf einer Fläche von 1 cm².
Die Rasterpunkte definieren ein 0,1 cm-Gitter. Die Beine und der mit Moosbrei
gefüllte, dunkle Darm der Bärtierchen sind andeutungsweise zu erkennen |
Wie Sie sehen, ist der eine Quadratzentimeter für
die Bärtierchen groß wie ein Fußballplatz. Der Scanner hat,
trotz der relativ hohen optischen Auflösung von 2400 x 4800 dpi (2400 bzw. 4800 Punkte pro Inch),
mit der Aufgabe schwer zu kämpfen. Die vergleichsweise kleinen Echiniscen
mit einer Körperlänge von 0,3 mm und weniger erkennen wir nur andeutungsweise.
Manche Eutardigraden (d.h. ungepanzerte, farblose
unbehaarte Bärtierchen wie z.B. Milnesium tardigradum)
sind allerdings etwas größer, typischerweise 0,5 mm bis 0,7 mm,
in Ausnahmefällen sogar bis zu 1 mm groß, so
daß man bei diesen Tieren wohl ein klein wenig mehr Details sehen würde.
Summa summarum ergibt sich für den Scanner ein Bildeindruck, welcher auch
mit einer guten, zehnfach vergrößernden Lupe zu erreichen wäre.
Ein Bildbeispiel zum Abbildungscharakter einer derartigen Lupe findet sich
im August-Journal 2000 . Feinere Details, wie z.B.
die Mundwerkzeuge und Augen der Bärtierchen werden wir so
nicht erkennen. |
Drei Mikroskope im Vergleich | ||
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Spielzeugmikroskop | ||
Tasco LM1500S | ||
Leitz #222813 |
Zusammenfassung Literatur:
Bruno P. Kremer: Auflösungsvermögen des Auges. Mikrokosmos 73 (1984) 91 - 93. |
© Text und Fotos von Martin Mach |