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Diesmal geht es um den Hunger und einige der äußerst zweckmäßigen Einrichtungen, welche die Bärtierchen zum Essenfinden und Essen verwenden. Wir besprechen dieses Thema am Beispiel von Milnesium tardigradum, einer einfach zu findenden und leicht zu studierenden Art. Bei anderen Bärtierchen gibt es zum Teil markante Unterschiede, auf die wir in späteren Ausgaben des Bärtierchen-Journals eingehen werden.


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Hunger!


Der Video-Clip spricht für sich. Mancher Leser wird schon jetzt ohne weiteres nachvollziehen können, daß da jemand eine Nase gebraucht, quasi schnüffelt. Wer noch zweifelt, schaue die parallel publizierte Kurzfilmsequenz in Micscape an, welche die Gestik und Motorik des ganzen, gierig forschenden Tiers zeigt.
Die um die Mundöffnung angeordneten, beweglichen Stiftchen werden als circumorale Papillen bezeichnet, die beiden seitlichen im Wangenbereich, welche ebenfalls der Sensorik dienen, als laterale Papillen. Die Bärtierchen-Forscher haben in diesem Zusammenhang auch den recht treffenden Begriff  circumorales Sinnesfeld  geprägt. Einige schließen aus dem üppigen Instrumentarium sogar auf ein ausgeprägtes Sinnesleben. Im Video präsentiert Milnesium tardigradum noch ganz nebenbei seine charakteristische "Milnesium-Klaue".

In der Übersichtsaufnahme unten ist zu sehen, wie die kurze, breite Speiseröhre in den, bei Milnesium birnenförmigen, Schlundkopf mündet, welcher gleichzeitig zum Saugen und zum Kauen dient. Die hierfür zuständige, kräftige Muskulatur ist an der Querstreifung des Schlundkopfes zu erkennen. Speiseröhre, Kaumagen und Stilette sind allesamt Bestandteile des sogenannten Bucchalapparates welcher auch beim quicklebendigen Tier unter dem Mikroskop gut zu erkennen und gleichzeitig wichtiges Kriterium für die Artbestimmung ist.


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Milnesium tardigradum,
Vorderleib


Der in der linken oberen Ecke des Bildes beginnende Darmbereich ist über eine kurze Verbindungsstrecke mit dem Kaumagen verbunden.
Das kleine Video unten demonstriert, wie sich die schmalen Stilette links und rechts von der Speiseröhre bewegen lassen. Die Stilettspitzen ruhen in den sogenannten Stilettscheiden. Wenn z.B. eine Alge angestochen werden soll, bewegen sich die beiden Stilette durch die Stilettscheiden hindurch noch weiter nach vorne in der Mundöffnung hinaus. Wie auf dem Video zu sehen, werden die Stilette mit Hilfe kleiner Scharniere, der Stiletthalter geführt. Die Stiletthalter sind seitlich an der breiten Speiseröhre befestigt. Nach vorne hin ist die Mundröhre noch durch dünne Hautlappen verschlossen, welche bei Bedarf den Weg in die Mundröhre freigeben können. Rechts im Video ist noch das rechte Auge zu sehen.


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In einer späteren Ausgabe werden wir einen ausführlichen Blick auf die Speisekarte der Bärtierchen werfen. Schon jetzt sei allerdings verraten, daß das Gros der Wasserbären sich mit Pflanzenteilen und Pflanzensäften begnügt. Das hier gezeigte Milnesium hingegen gilt als räuberisch (wie wir Menschen auch) und fällt, wenn sich Gelegenheit bietet, auch mal über ein kleines Rädertierchen her.



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© Text Animationen und Mikrofotos von  Martin Mach