[Titelfragment 1.1] [Titelfragment 1.2] Titelfragment 1.3]
[Titelfragment 2.1] [Titelfragment 2.2] [Titelfragment 2.3]
[Titelfragment 3.1] [Titelfragment 3.2] [Titelfragment 3.3]

Diesmal ist das Bärtierchen-Journal deutlich kürzer als gewohnt. Haben Sie jedoch keine Angst: Das Thema ist natürlich noch lange nicht erschöpft. Ich möchte allerdings der besonderen Attraktion dieser Ausgabe genügend Raum und Aufmerksamkeit verschaffen. Es gibt -wie im Februar versprochen- ein ganz besonderes Schmankerl zu sehen: Das sehr seltene, farbige Porträt eines Bärtierchens aus dem 19. Jahrhundert. Der Louvre hat es nicht, auch in der Neuen Pinakothek wird man vergeblich danach suchen. Sie jedoch, die treuen Leserinnen und Leser des Bärtierchen-Journals, bekommen das prächtige Bild wie gewohnt umsonst nach Haus geliefert!
Ich mußte es allerdings auf eine eigene Seite stellen, damit es sich mit dem grünen Hintergrund der Textseiten nicht beißt. Haben Sie bitte etwas Geduld, es gibt 100k zu laden. Aber es lohnt sich.


Voilà! Da ist es ...


Ganz ohne Anmerkungen geht es natürlich nicht. Das Original ist relativ klein, es mißt nur 15,3 cm x 9,6 cm, das Bärtierchen selbst ist nur etwa 3 cm groß. Trotzdem ist die extravertierte Wesensart recht gut getroffen. Wer auch immer sich den wissenschaftlichen Begriff Tardigrada (d.h. "Langsamgeher") für den Stamm der Bärtierchen ausgedacht haben mag, muß sich wohl den Vorwurf gefallen lassen, nur wenige Arten untersucht zu haben und die vermutlich in Formalin. Die meisten Wasserbären sind deutlich aktiver als wir Menschen, ganz zu schweigen von Homo telespectans. Das abgebildete, getigerte Bärtierchen könnte ein Vertreter der Art Ramazzottius oberhaeuseri sein. Für die weiblichen Leser sei angemerkt, daß die Art nach dem berühmten Tardigradenforscher Giuseppe Ramazzotti benannt ist, nicht nach dem weitaus bekannteren ... - Sie wissen schon.
Als Herstellerangabe ist auf dem Farblitho das Lithographische Atelier A. Schütze, Berlin genannt. Trotz der Kleinheit ist eine exzellente Druckqualität gelungen, die auch kleinste Details, wie die Krallen, den Kauapparat und die Augen des Bärtierchens gut erkennen läßt.
Sollten Ihnen die Lebensgefährten des Bärtierchens auf dem Bild nicht alle bekannt sein, werfen Sie doch mal einen Blick in das Register der englischsprachigen Internet-Mikroskopiezeitschrift Micscape, Stichwort "pond" oder, wenn Sie es lieber auf Papier und etwas wissenschaftlicher haben wollen, in die traditionsreiche Zeitschrift MIKROKOSMOS. Bis zum nächsten Mal.




Literaturverweise

Ian M. Kinchin: The Biology of Tardigrades. S. 128-129.1994
(Anm.:Ramazzottius cf. oberhaeuseri ist ein eigener Abschnitt gewidmet)



Hauptseite



© Text von  Martin Mach