[Titelfragment 1.1] [Titelfragment 1.2] Titelfragment 1.3]
[Titelfragment 2.1] [Titelfragment 2.2] [Titelfragment 2.3]
[Titelfragment 3.1] [Titelfragment 3.2] [Titelfragment 3.3]


Popo-Zacken, rote Flecken und ein zerbrochenes Stilett!

Die letzten drei Ausgaben des Bärtierchen-Journals waren allesamt den mehr oder weniger exotischen Tardigraden von den Kanaren gewidmet, welche wir per Ebay frei Haus erhalten hatten.
Es sind allerdings noch einige Fotos übrig geblieben, die wir hier als buntes und zugegebenermaßen wenig durchdachtes Sammelsurium präsentieren wollen.


Beginnen wir mit dem gezackten Popo ...

Gleich beim ersten Durchmustern der Kanaren-Probe ist uns ein mittelgroßes Bärtierchen aufgefallen, welches zahlreiche, große Pusteln trägt. Früher tat man sich bei solchen Fällen in der Taxonomie leicht, indem man einfach neue Namen wie "tuberculosus", "nodosus" usw. zuschrieb. Wenn man jedoch die aktuell gültigen Bestimmungswerke von Ramazzotti und Maucci durchblättert, stellt man schnell fest, daß aus einer ursprünglich überschaubaren Gruppe buckeltragender Wesen inzwischen ganze Heerscharen entstanden sind, welche aus aller Welt stammen und allesamt recht individuelle, bizarre Höcker und Beulen unterschiedlichster Form und Anordnung zeigen.


[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Zackiges Bärtierchen von den Kanaren (I).
Körperlänge ca. 350 µm.

[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Zackiges Bärtierchen von den Kanaren (II).
Körperlänge ca. 350 µm.

[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Zackiges Bärtierchen von den Kanaren (III).
Körperlänge ca. 350 µm.

[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Zackiges Bärtierchen von den Kanaren (IV).
Körperlänge ca. 350 µm.

[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Zackiges Bärtierchen von den Kanaren (V).
Körperlänge ca. 350 µm.

[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Zackiges Bärtierchen von den Kanaren (VI). Körperlänge ca. 350 µm.


... werfen wir einen Blick auf die roten Flecken ...

Die kleinsten Bärtierchen in der Kanaren-Probe (mit einer Körperlänge bis zu etwa 150 µm) weisen ebenfalls eine interessante Körperoberfläche auf, in welcher sich rote Granula einer ansonsten grau-grieseligen Fläche überlagern.


[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Bärtierchen von den Kanaren. Detailaufnahme von der Körperoberfläche. Körperlänge ca. 150 µm.


[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Bärtierchen von den Kanaren. Detailaufnahme von der Körperoberfläche.
Gesamt-Körperlänge ca. 150 µm.


[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Bärtierchen von den Kanaren. Detailaufnahme von Körperoberfläche und Krallen.
Gesamt-Körperlänge ca. 150 µm.


[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Bärtierchen von den Kanaren. Totalansicht zum vorhergehenden Detail. Körperlänge ca. 150 µm.



... und bedauern ein (heilbares) Mißgeschick

Wie schon beim bewundernswerten Bärtierchenforscher Ernst Marcus nachzulesen, brechen den Tardigraden manchmal die Stilette ab.
Da diese jedoch üblicherweise bei der nächsten Häutung neugebildet werden, kommt das Bärtierchen meist mit einer vorübergehenden Freß-Beeinträchtigung davon. So ein Fall ist uns bei den Kanaren-Bärtierchen erstmals begegnet.
Ein derartiger Bruch ist nicht zu verwechseln mit Mißbildungen, z.B. von Gliedmaßen und Krallen, auf welche wir in einem späteren Journal eingehen werden.


[ Bärtierchen (Tardigrada) ]

Bärtierchen von den Kanaren. Detailaufnahme, Kopfregion mit abgebrochenem Stilett. Gesamt-Körperlänge ca. 200 µm.



Resumee

Exotische Bärtierchen sind interessant, jedoch leider noch schwieriger einzuordnen als die heimischen Arten. Deshalb - nota bene: Bleibe lieber im eigenen Garten und bestimme dort redlich.


Hauptseite



© Text und Fotos von  Martin Mach