Warum wir es hier zeigen? Ganz einfach, weil wir es
faszinierend finden, wie hier jemand die Transparenz der Tardigraden in ein
greifbares Objekt umsetzt und das Ergebnis zu einem akzeptablen Preis unter die
Leute bringt.
Klar könnte man immer noch daran herumnörgeln. So sind zum Beispiel die
messerscharfen Krallen von Hypsibius dujardini - und darum handelt es sich
laut der Beschriftung auf dem mit angebotenen Sockel - in transparentem Kunststoff
schlichtweg nicht darstellbar. Wirklich beeindruckend finden wir jedoch die
räumliche Gesamtwirkung sowie die Wiedergabe des grünen Magen-Darm-Traktes
und des Hirns.
Im lichtmikroskopischen Standbild würden wir diese wunderbare räumliche Transparenz
sicherlich nie so hinbekommen (auch nicht mit moderneren technischen Mitteln wie
Computer-Tiefenschärfeverbesserung), ganz zu schweigen von der Tatsache, daß ein
digitales Bild taktil naturgemäß nur wenig ergiebig ist.
Im rasterelektronenmikroskopischen Bild erscheinen die Bärtierchen
zwar eindrucksvoll räumlich, teils jedoch geradezu erschreckend, fernab jeglicher
Realität. Wer selbst auch nur einmal ein Bärtierchen im Lichtmikroskop betrachtet hat,
wird den grauen Schrumpfsäcken des rasterelektronen-mikroskopischen Bildes kaum mehr etwas
abgewinnen können: Die wunderbare Transparenz ist weg, man sieht nicht einmal mehr die Augen.
Natürlich ist das hier vorgestellte Modell deutlich kleiner geraten als Damian Hirsts Haifisch,
den jedermann in seiner gewaltigen natürlichen Größe sogar ohne
Lesebrille betrachten und vielleicht auch irgendwie verstehen konnte. Der (übrigens nicht einmal dauerhaft)
konservierte Haifisch war aber letzten Endes doch nur eine ganz normale, nach Forscherart in Formalin
eingelegte Tierleiche. Das Bärtierchen hingegen musste zur Gestaltung des hier vorgestellten Modells
um den Faktor 100 vergrößert und völlig neu gebaut werden.
Insofern denken wir, daß sein Preis - im Vergleich zu den kolportierten 8 oder 12 Mio $
für den toten Fisch - ganz klar ein Schnäppchen markiert.
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