Ein Blick in die Lederhose
Wir sprechen hier natürlich nicht von einer Lederhose im herkömmlichen Sinne,
vielmehr von Bärtierchen-Cuticulae (d.h. den transparenten Hüllen der
Wasserbären, die nach den Häutungen im Wasser zurückgelassen werden).
Eine gewisse Verwandtschaft mit den Lederhosen ist jedoch nicht zu leugnen:
die Dinger sind zäh wie Leder und irgendwann muss auch das Bärtierchen
raus aus der Tracht, genau wie alle Freunde des Münchner Alkohol- äh ...
Okoberfestes.
Der große Vorteil für uns liegt darin, dass wir an der schmerzlos
plattdrückbaren Cuticula das ein oder andere anatomische Detail sehen können,
ohne die klassische biologische Untersuchungsmethode des Chemie- oder sonstigen -Mordes
einsetzen zu müssen. Das zugehörige Bärtierchen ist ja schon
längst andernorts zugange.
Zunächst muß es allerdings erst mal aus der Cuticula herauskommen.
Das innere Ablösen wird wohl durch Bewegung gefördert, es scheinen
in diesem Stadium aber auch gelegentliche Ruhephasen vorzukommen.
Die folgende Aufnahme zeigt das Anfangsstadium der Häutung in der Seitenansicht.
Hier wird auch deutlich, daß die Beine von Halechiniscus gar nicht so kurz sind,
wie man meinen könnte: Das Bärtierchen hat zwar meist Bauchfühlung
zum Sandkorn, greift aber - ähnlich wie ein Steilwandkletterer - weit aus,
um die jeweils nächsten Haltepunkte zu greifen. Hierfür sind die
teleskopartig ausfahrbaren Gliedmaßen recht nützlich.
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