Die Bärtierchen und das polarisierte Licht (II) |
Bevor wir nun wieder das polarisierte Licht "einschalten" (auch mental!)
sollten wir uns überlegen, was wir damit bei den Bärtierchen erwarten.
Es geht natürlich um die Stilette, bei denen die meisten Leserinnen und Leser schon
irgendwie ahnen oder auch wissen könnten, dass sie aus einem vergleichsweise harten, mineralischen
Material bestehen müssen. Fassen wir deshalb kurz zusammen, was wir über die
Bärtierchenstilette wissen: |
Der Eutardigrade Macrobiotus hufelandi mit kräftigen, stark gekrümmten Stiletten, die von feinen, schwungvoll gekrümmten Stilettfedern angesteuert werden. |
Der Eutardigrade Adorybiotus coronifer, ebenfalls mit kräftigen, ein wenig schwächer gekrümmten Stiletten. Die Stilettfedern unterscheiden sich deutlich von denen des Macrobiotus hufelandi. |
Der Eutardigrade Milnesium tardigradum kommt, trotz seines räuberischen Wesens, mit vergleichsweise schlanken Stiletten aus. Beim oberen Stilett ist schön zu sehen, daß die Stilettspitze in einer Art Röhre, der sogenannten Stilettscheide, ruht. |
Dieser Heterotardigrade Echiniscus sp. zeigt die, für Echiniscen typischen, nadelförmigen, absolut geradlinigen Stilette. |
Der Meerestardigrade (Heterotardigrade) Batillipes mirus. Seine Stilette ähneln denen der terrestrischen Echiniscen. |
Stilette im Gewebe eines verendeten Florarctus sp. Meerestardigraden. Beim im Bild oberen Stilett ist die typischerweise gabelig verdickte Wurzel ("Furca") der Stilette zu erkennen, deren Form in der normalen mikroskopischen Ansicht von oben meist nicht zu sehen ist. |
Bei vielen Arten sind die Stilette nicht einfach zu erkennen. Dies gilt in noch viel stärkerem Maß für die Stilettfedern, die anscheinend manchmal völlig fehlen oder im Lichtmikroskop nicht mehr sicher nachgewiesen werden können. Mit den Maßangaben wollen wir Sie nicht langweilen. Fest steht jedoch, daß die Stilette sogar bei den größeren Bärtierchenarten nur wenige Tausendstel Millimeter stark sind. Hartmut Greven erwähnt in seiner Bärtierchen-Monographie (siehe Literatur), daß die Stilette einiger Arten noch dazu innen hohl (!) seien. |
Chemische Zusammensetzung der Stilette |
Literatur
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© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |