Aktueller Hinweis: Das Schweizer Naturmagazin "La Salamandre" bereitet
derzeit ein umfangreiches Bärtierchen-Sonderheft vor. |
Die Renaturierung des Isar-Flussbetts in München (II) Das erste Wort hat diesmal unser Gastkolumnist, den wir schon im letzten Journal vorgestellt haben: |
Bärtierchenportrait "Max" (Genus Echiniscus).
Auf diesem lichtmikroskopischen Bild erkennen Sie die charakteristische Körperfarbe und,
wegen der natürlichen Transparenz, auch die Augen. |
Es hat viel Rummel gegeben um uns Bärtierchen. Suchen Sie
mal im Internet nach dem Projekt TARDIS (Tardigrades in Space):
Die Rauchermensch-Wissenschaftler haben uns durch ein Fenster ins offene All hinausgehalten und waren dann doch recht erstaunt,
daß einige von uns das extreme UV und die kosmische Strahlung überstanden haben.
Wenn Sie mich fragen (uns fragt halt keiner): ein typischer Rauchermensch-Forschungsansatz,
aber immerhin ... |
"Isar-Feeling" im Stadtzentrum von München. Blick von Norden auf die Maximiliansbrücke. |
"Isar-Feeling" im Stadtzentrum von München. Blick von der Museumsbrücke auf die "Dicke", eine Bronzefigur am Isarradweg. Rechts im Bild: großflächiges Bärtierchenbiotop. |
Wenn Ihr Euch anstrengt, könnt Ihr sogar beides sehen, mit einem Blick, unsere und Eure Welt. Klar daß so ein schmuddeliger Rauchermensch auf "Volksbäder" und dergleichen kläglich angewiesen ist, während wir jeden Morgen im wahrsten Sinne des Wortes taufrisch erwachen. |
Blick von der Museumsbrücke auf das Müllersche Volksbad. Im Vordergrund: Bärtierchen-Biotop. |
Natürlich wird Euch dabei regelmäßig der verdiente Spiegel vorgehalten: Schnell wird klar, wer hier wessen Biotopwelt versaut: |
Blick von der Museumsbrücke nach unten: aus hirnloser Juxlaune heraus im Isarwasser versenktes Schrottfahrrad. |
Detailansicht: Schrottfahrrad im Isarbett. |
Die im Zuge der Isar-Renaturierung neu entstandenen Inseln sind natürlich aus unserer Sicht ein Gewinn. Über gewisse Probleme, die durch das gehäufte Auftreten von Griller-Rauchermenschen entstehen, möchte ich nicht mehr sagen als unbeding nötig, statt dessen die Problematik durch ein typisches Bild veranschaulichen: |
Abfälle von Griller-Rauchermenschen auf einer der neuen, kleinen Isarinseln. Kartoffelchipstüte und Alu-Einmalgrill in trauter Zweisamkeit. |
Aber ich gehe mal davon aus, daß die positiven Einflüsse für uns überwiegen werden. Manche der neuen Inseln sind einfach schnuckelig klein und werden deshalb von den müllenden Griller-Rauchermenschen vermieden - möglicherweise ist ja auch der Bierkastentransport über das sprichwörtlich reißende Isarwasser hinweg für die Milliardenzellkolosse zu mühselig? |
Durch die Isar-Renaturierung neu entstandene Insel in der Nähe des Müllerschen Volksbads. |
Ciao und servus, Euer Max." |
Nachdem Max schon soviel geplaudert hat, möchten wir die mikroskopische Bärtierchensuche in einem Isarmoos nur ganz kurz, vorrangig bildgestützt dokumentieren: |
(1) Isar-Bärtierchenbiotop auf Betonmauer. |
(2) Trockenes Moospolster, angebrochen. Es sind die einzelnen Moospflänzchen
und die moostypischen, unterschiedlichen Vegetationszonen zu erkennen (grün, braun, erdig). Ein Moospolster
kann ohne weiteres Hunderte von Einzelpflänzchen enthalten. |
(3) Drei einzelne Moospflänzchen im Trockenzustand. Länge jeweils ca. 5 mm. |
(4) Die drei Moospflänzchen nach dem Wässern im Mikroaquarium. |
(5) Gefunden wurde nur ein einziges
Bärtierchen, hier auf einer der Moospflanzen direkt im Mikroaquarium photographiert
(im Bodensatz der Petrischale lebten nur Schalenamöben und ein Nematode).
Wegen des vergleichsweise dicken Wasserfilms im Mikroaquarium stark eingeschränkte Bildqualität.
Wenn Sie mit der Nase dicht (*) an den Bildschirm herangehen, können Sie das charakteristische rote Echiniscenauge sehen! |
(*) Die Redaktion lehnt jegliche Haftung für etwaige Nasenbeinbrüche strikt ab! |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |