Wenn man die Lichtquelle in unterschiedlichem
Einfallswinkel hin und her bewegt, wird auch intuitiv klar, dass die Reflexe
paarweise zusammengehören. Somit sind - in Anbetracht der beiden planen Glas-Außenflächen -
zwei Plankonvexlinsen zu vermuten,
wobei die gekrümmten Oberflächen nach innen zeigen sollten, symmetrisch
zueinander ausgerichtet sein dürften - die klassische Bauform eines aplanatischen Dubletts.
Der hier betriebene optische Aufwand lohnt sich durchaus: Im Vergleich
mit einfacher konstruierten Leselupen erscheinen beispielsweise Textzeilen durchgehend
gerade und farbrein, krümmen sich nicht bei Nähe zum Linsenrand. Die genannten Vorteile kommen
besonders dann zum Tragen, wenn man die Dublett-Leselupe etwas näher ans Auge hält,
etwa so wie Sherlock Holmes es auf den meisten seiner Portraits vorexerziert.
Man kann mit Hilfe derartiger Reflexmuster übrigens auch
kompliziertere Linsensysteme untersuchen, in manchen Fällen sogar auf
Art und Umfang einer optischen Vergütung schließen. Aber keine Sorge: Dies wird
nicht Gegenstand der Bärtierchen-Journale 282 bis 400 sein!
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