Die Renaturierung des Isar-Flussbetts in München (I)
Die Isar, ein ursprünglich ihres Wesens und Namens nach reißender Fluß,
wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ein streng reglementierendes, geradliniges Betonbett gezwängt.
Im Isar-Plan
greift die Stadt München derzeit eine modernere Denkweise auf: Nach Abschluß
der Renaturierung soll die Isar wieder so ähnlich aussehen wie im 19. Jahrhundert,
mit geschwungenen Wasserwegen, veränderlichen Geröllbänken und natürlicheren
Grenzen zwischen Wasser und Land.
Selbstredend wird sogar im beschaulichen, aperolgesättigten München
gelegentlich ein wenig über die Isarrenaturierung gestritten.
Wie generell bei politischen Diskussionen urteilt der jeweilige Meinungsträger
flüchtig, aus seinem Bauch heraus, meint entweder,
die Isarrenaturierung sei eine gigantische Steuermittelverschwendung,
oder aber, daß sie die Münchner Isarregion in einen paradiesgleichen Naturraum
zurückverwandeln könne - mindestens so wie bei den Galapagos-Inseln.
Die Meinung der Redaktion tut nichts zur Sache, wir kennen uns in der Tat mit
Wasserwirtschaft und Überschwemmungsmanagement nur wenig aus. Wohl mit Recht
gehen wir allerdings davon aus, daß bei den
Planungen zur Isar-Renaturierung die Interessen von vielen Milliarden direkten Anrainern,
den Bärtierchen, wohl nicht gesehen geschweige denn berücksichtigt wurden.
Auch in den Beschreibungen der Isarfauna konnten wir nichts zur auffällig üppigen
Bärtierchen-Artenvielfalt im Münchner Isarareal finden.
Da die Bärtierchen leider auch mit uns nicht direkt verbal kommunizieren,
haben wir ersatzweise versucht, uns statt dessen in ihre Lebensweise hinein zu versetzen
und ihre Sichtweise in Form eines fiktiven Erlebnisberichtes
in Menschensprache auszuformulieren:
"Nennen Sie mich einfach Max, Max von der Maximiliansbrücke.
Damit Sie sich besser vorstellen können wie ich aussehe, finden Sie gleich
hier unten, wie in jeder besseren Klatschkolumne, ein kleines Portrait von mir:
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