[Titelfragment 1.1] [Titelfragment 1.2] Titelfragment 1.3]
[Titelfragment 2.1] [Titelfragment 2.2] [Titelfragment 2.3]
[Titelfragment 3.1] [Titelfragment 3.2] [Titelfragment 3.3]



Halechiniscus Cuticula - im Detail (II)

Zur Erinnerung - so wie unten gezeigt sahen unsere lebendigen Halechiniscus sp. Meerestardigraden aus, bevor sie, wie bereits berichtet, im Mikroaquarium nicht mehr auffindbar waren, schlimmstenfalls von den dort plötzlich massenhaft auftretenden, schwarzen Meeresmilben vertilgt worden waren:


[ Halechiniscus sp. von der kroatischen Insel Krapanj: Totale ]

Halechiniscus sp. von der Insel Krapanj. Kopfregion. Bildbreite ca. 100 µm.

Geblieben sind uns nur noch einige Fotos von den bei den Häutungen zurückgelassenen Hüllen. Diese sind naturgemäß im Vergleich zu den ultranervös zappelnden, lebendigen Meerestardigraden nur noch eine Art schwache Lebenserinnerung.

Aber, bei nüchterner Betrachtung sind ja viele beliebte Meeressouvenirs gleichfalls nur schnöde Meeres-Lebensreste: Denken Sie einfach mal an die unzähligen Schneckengehäuse, Muschelschalen, Sepiaschulpe, getrockneten Seesterne, die vielen Seeigelgehäuse usw. Wir müssen uns insofern mit unserer Ausbeute vielleicht nicht gleich verstecken ;-). Schauen wir deshalb nochmal völlig unbekümmert auf die Feinstruktur eines kopfseitigen Cirrus an der Cuticula:


[ Halechiniscus sp. Cuticula: Detail mit Cirrus ]

Halechiniscus sp. Cuticula. Die Detailvergrößerung zeigt einen kopfseitigen Cirrus.
Klar, das ist nicht nur eine simple Borste, sondern ein Hightech-Nano-Sensor.

Natürlich können wir nun auch in aller Ruhe einen Blick auf die gepflegten Fußnägel eines Halechiniscus sp.-Tardigraden werfen:


[ Halechiniscus sp. Cuticula: Detailaufnahme eines Fußes ]

Halechiniscus sp. Cuticula. Detailaufnahme eines Fußes. Man erkennt das mutmaßlich aus härterem Material bestehende, vielleicht als hakenförmig-papageienschnabelartig zu bezeichnende Krallen-"Inlay". Die Zehen sind ca. 10 µm lang, ihr Durchmesser liegt bei ca. 1-2 µm.

Das andersartige Material der Krallen hebt sich im polarisierten Licht hell ab. Es könnte sich, in Analogie zu den terrestrischen Tardigraden, um ein calcitisch armiertes Verbundmaterial handeln:


[ Halechiniscus sp. Cuticula: Detailaufnahme eines Fußes im polarisierten Licht ]

Halechiniscus sp. Cuticula. Detailaufnahme eines Fußes im polarisierten Licht.

Und, wenn wir auflösungsmäßig an die Grenzen der Lichtmikroskopie gehen, stellen wir außerdem noch merkwürdig verdrillte Strukturen an den Zehenbasen fest:


[ Halechiniscus sp. Cuticula: Detailaufnahme eines Fußes bei hoher Vergrlößerung ]

Halechiniscus sp. Cuticula. Detailaufnahme eines Fußes vom letzten Beinpaar. Für die markanten Verdrillungen an den Zehenbasen haben wir noch keine Erklärung. Zehenlänge ca. 10 µm.
Aufnahme bei maximaler Auflösung im lichtmikroskopischen Durchlicht (Ölimmersion).

Okay, damit verlassen wir vorerst das Thema Meerestardigraden. Viele unserer Leserinnen uind Leser werden angesichts dieser Nachricht sicherlich erleichtert aufatmen!


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© Text, Fotos und Filme von  Martin Mach