Wie Sie wissen, stehen wir dem schnellen Griff zur
(Formalin-)Flasche eher kritisch gegenüber. Deshalb stellt sich nun
unweigerlich die Frage, wie man wohl als Landratte, fern des Ostsee-Mekkas,
seine Batillipes-Wasserbären gesund am Leben erhält?
Im unten abgebildeten Meerwasser-Aquarium leben unsere Kieler Batillipes-Tardigraden nun
immerhin schon volle sechs Monate. Das Aquarium besteht aus einer transparenten Kunststoffbox
mit Außenmaßen von ca. 14 cm x 7 cm x 7 cm. Es war relativ einfach
und preisgünstig erhältlich, im Supermarkt.
Aufgrund des ursprünglichen, inzwischen biologisch abgebauten
Süßwareninhalts eines bekannten Herstellers nennen wir es mal diskret
"Rocharium". Eigentlich müßten
wir vom Hersteller Ferrero im Hinblick auf die nun zu erwartenden,
zweistelligen Umsatzsteigerungen eine fette Prämie erhalten ;-).
Die vormalige Pralinenbox wird kopfüber eingesetzt: der ursprüngliche
Boden dient jetzt als großzügiger Luftraum und Verdunstungsschutz.
Auf diese Weise müssen wir nur selten Wasser nachfüllen und haben
keinen Ärger mit womöglich schwankendem Salzgehalt. Der vormalige Deckel
wird zum eigentlichen Wasserbehälter, in dem sich eine maximal 2 mm hohe
Schicht Sand mit 5 mm hoch Ostseewasser befindet. Klar, daß wir unser Aquarium
an einem hellen, nicht besonnten Nordfenster, in eher kühler Umgebung
aufstellen. Ein bißchen Licht für etwas Algenleben brauchen wir noch,
die Bärtierchen müssen ja schließlich etwas zu fressen haben -
doch dazu später mehr.
Und, die Aquarium-Unterschale können wir mit etwas Behutsamkeit als Ganzes
unter dem Stereomikroskop durchmustern: so haben wir auch zuhause eine kleine
Ostseefauna live am Fensterbrett und unter dem Mikroskop. Super! |