Okay, die Meerestardigraden sind schwer zu finden und schwer zu beobachten.
In einem Punkt sind sie jedoch den terrestrischen Bärtierchen klar überlegen:
die Geschlechtsunterschiede lassen sich leichter beobachten, teils sogar schon unter
dem Stereomikroskop. Bei den Moos-Echiniscen und Moos-Eutardigraden können wir hingegen
manchmal sehr lange nach Männchen suchen - bei vielen Arten sind sogar
überhaupt keine Männchen bekannt. |
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Es ist aber nicht ganz so hoffnungslos. Mutter Natur hat uns Menschen als gut gestreute DNS-Backups angelegt, und die Bärtierchenweibchen genauso gnadenlos als multimilliardenfach verbreitete, transparente Eierlegeautomaten. Wie man bei Greven nachlesen kann, hat ein Batillipes-Weibchen einen Eierstock, der quasi huckepack auf dem Magen aufsitzt und im Auflicht milchig weiß erscheint. |
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Am hinteren Körperende findet sich bei den Weibchen, mal links, mal rechts ein einzelner (die Biologen sagen: unpaariger) Ausgang, durch den die reifen Eier abgelegt werden können. Auf dem folgenden Bild ist der Weg der zunehmend reifenden Eizellen schön nachvollziehbar: |
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Die Eier (typischerweise eines oder zwei) sind asymmetrisch angeordnet, erscheinen im Auflicht meist als heller Fleck, links oder rechts am Hinterleib: |
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Im Durchlicht finden wir die reifen Eier ebenfalls, nachdem wir uns schon über die zu erwartende Position informiert haben: |
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Und die Männchen? Erkennen wir sie einfach am Fehlen von Eiern? |
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Mit etwas gutem Willen kann man bei starker Vergrößerung die Köpfe der Spermien erkennen: |
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Frei abgelegte, eindeutig identifizierbare Batillipes-Eier haben wir leider bislang nicht beobachten können. Über entsprechende Hinweise/Fotos aus dem Leserkreis würden wir uns sehr freuen. |
Literatur |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |