Bärtierchen im Isar-Hochwasser |
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Video (~1 MB): Isarhochwasser am 7. August, auf der Höhe der Praterinsel in München. |
Das Isarhochwasser am 7. August 2010 in München. Blick vom Kabelsteg nach Süden. |
Das Isarhochwasser am 7. August 2010 in München. Blick vom
Kabelsteg nach Norden. |
Da immer mal wieder jemand in der Isar ertrinkt, und das ist nun wirklich alles andere als komisch, müssen wir vorab alle Bärtierchenforscher und Bärtierchenfischer zur Vorsicht mahnen. Die Redaktion hat sich bei der Probenahme deshalb für eine komfortable Treppe mit sicherem Geländer (!) entschieden: |
Vergleichsweise sichere Treppe mit komfortablem Zugang zum Isar-Hochwasser |
Als Probenahmewerkzeug diente uns eine 2 m lange Holzstange
mit einem Planktonnetz von 105 µm Maschenweite. Dank der langen Stange gelang es,
eine einwandfreie Fließwasser-Oberflächenprobe abzugreifen.
Im Probengefäß verdichtete sich so allmählich ein schwärzlicher Hochwasserschlamm. |
Mikroskopische Ansicht der, mit dem 105 µm Planktonnetz gefischten, Isarhochwasserprobe. Auffällig hoher Anteil an (Wurzel-)Fasern. |
Es dauerte einige Zeit, bis wir das erste Bärtierchen gefunden hatte. Es entsprach jedoch den Vorurteilen, die wir im Hinblick auf unsere Planktonnetz-Exoten-Rasterfahndung im Kopf hatten: Stark pigmentiert, quicklebendig und sehr temperamentvoll! |
Bärtierchen aus dem Isar-Hochwasser. Totale, Körperlänge ca. 0,5 mm. |
Bärtierchen aus dem Isar-Hochwasser, Detailaufnahme des letzten Beinpaares: Krallen vom Macrobiotus-Typ. |
Bärtierchen aus dem Isar-Hochwasser, Blick auf den Rücken (die hintere Körpermitte), Kopfseite links-oben. Es handelt sich um ein Weibchen: die in Richtung der Körper-Längsachse linear-paarig angeordneten, kugelförmigen Zellen sind Eizellen, keine Speicherzellen. |
Bärtierchen aus dem Isar-Hochwasser, Detail, Kopfbereich. Makroplakoide im Schlundkopf wie bei Macrobiotus hufelandi. |
Alles in allem, aufgrund der dunklen Pigmentierung,
ein mutmaßliches Bergbauern-Bärtierchen, wohl von der gängigen Art
Macrobiotus hufelandi. |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |