Die Felswand (II) |
Eine Teilmenge des "Fallmooses" vor dem Wässern. Einwaage: 0,72 g. |
Die Vorgehensweise beim Wässern haben wir hier schon des öfteren geschildert. Man kann Leitungswasser nehmen, Regenwasser oder auch ein "Volvic"-Mineralwasser. Das Moos saugt stark, so daß man in den ersten Minuten häufig noch etwas Wasser nachgießen muß, damit es einigermaßen bedeckt bleibt. |
Dasselbe Moos während des Wässerns |
Nach mindestens vier Stunden Wässerungszeit nehmen wir das Moos aus dem Wasser, parken es in einer zweiten Petrischale und betrachten den im Wasser der ersten Petrischale verbliebenen Bodensatz. Wenn nicht gar zu viel Erde drin ist, fällt uns das Suchen und den Bärtierchen das Leben leichter. |
Der Rückstand in der Petrischale nach dem Wässern |
Am einfachsten suchen wir die Bärtierchen mit Hilfe eines Steromikroskopes bei etwa 30facher Vergrößerung auf dunklem Untergrund. Den unten gezeigten Nematoden wird niemand mit einem Bärtierchen verwechseln. Seine erratischen Zuckungen (oder das Fehlen derselben) helfen uns jedoch zu beurteilen, wie die Bedingungen im Wasser sind und wie es um den Sauerstoffgehalt bestellt ist. |
Ein Nematode (Bildmitte) in der Felswand-Moosprobe. Bildeindruck bei Betrachtung im Stereomikroskop. Bildbreite ca. 6 mm. |
So schaut der Nematode bei stärkerer Vergrößerung im normalen Mikroskop aus. Bildbreite ca. 0,5 mm. |
Nun zeigen wir - wie schon erwähnt auch im eigenen Interesse - wie ein Rädertierchen im Stereomikroskop ausschaut. Nota bene: es hat nie 8 Beine! |
So zeigt sich ein Rädertierchen unter
dem Stereomikroskop (etwas rechts von der Bildmitte in Position 4 Uhr),
wenn es sich wohl fühlt und mit seinen "Rädern" Nahrungspartikel
heranstrudelt. Falls es sich nicht so wohl fühlt, zieht es seine Räder ein
und macht sich mit Hilfe von raupenartigen Bewegungen auf die Suche nach einem
schöneren Lebensraum.
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Im normalen Mikroskop sehen wir die "Räder" deutlicher und erkennen auch die, für Moos-Rädertierchen besonders typische Längsstreifung des Körpers. Bildbreite unter 0,5 mm. |
Beim flüchtigen Auszählen der oben gezeigten
Probe haben wir gefunden: |
Milnesium tardigradum von der Felswand-Moosprobe. Die extrem breite Speiseröhre ermöglicht es dem Fleischfresser, kleine Rädertiere und gelegentlich auch kleine Bärtierchen anderer Arten als Ganzes einzusaugen. Bildbreite ca. 0,3 mm. |
Die ausgefalleneren Mitbewohner folgen in den nächsten Journalen. Bis bald! |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |