München - mal anders (II) |
Münchner Pflasterritzenmoos-Bärtierchen (Macrobiotus sp.). Seitenansicht in frei strampelnder Bewegung, die den gelegentlich als "eidechsenhaft" beschriebenen Habitus mancher Bärtierchen illustriert. Typisch durchgestreckter Rücken. Schwarzes Augenpigment und grüne Magenfüllung erkennbar. Körperlänge < 0,5 mm. |
Gut genährtes, bereits älteres Münchner Pflasterritzenmoos-Bärtierchen (Macrobiotus sp.), ein Moosstämmchen inspizierend. Hier im LED-Auflicht photographiert, deshalb andersartiges Aussehen als oben - im wesentlichen reinweiß erscheinend, jedoch mit altersbedingten Pigmentflecken. Der an die 1970er Jahre erinnernde gelbe Hintergrund ist der - hier auf schwach eingestellten - unterstützenden Mikroskopie-Durchlichtbeleuchtung niedriger Farbtemperatur geschuldet. Die erhöhte Tiefenschärfe geht zu Lasten der Auflösung. |
Macrobiotus sp., aus einer völlig andersartigen Frontalperspektive, die den bei unseren Leserinnen und Lesern so heiß geliebten "Bärencharakter" illustriert. Praktisch alle anatomischen Details fallen den schwierigen Aufnahmebdingungen zum Opfer. Mundröhre und Stilette sowie der sich dunkel anchließende Kaumagen sind immerhin andeutungsweise zu sehen. Die Wirkung der Aufnahme beruht auf Augen und "Nase-Kinn"-Partie, die anscheinend für die menschliche Interpretation als "Gesicht" gerade so ausreichen. |
Macrobiotus sp., nochmals etwas anders: Diesmal eine Mischung aus Totale und anatomischem Detail. Hoden (H) und Magen (M) sind gut erkennbar. Die Miniaturisierung des Hodens stellt ein Problem dar, weil die Spermien nicht in gleichem Maße verkleinert werden können wie die übrigen Körperfunktionen des Bärtierchens. |
Macrobiotus sp., in der sattsam bekannten Ansicht von oben auf die Kopfregion. Direkt links neben dem roten "M" im kugelförmigen Kaumagen befindet sich ein stiftförmiges, längeres und zudem mittig geringfügig eingeschnürt erscheinendes, sogenanntes Makroplakoid, das dem Bärtierchen zum Zerkleinern der Nahrung dient und das für die Artbestimmung wichtig ist. Bildbreite knapp 200 µm. |
Macrobiotus sp., Detailansicht des letzten Beinpaars mit den typischen, symmetrischen Macrobiotus-Krallen. "L" steht für Lunula, d.h. die hier leicht gezähnte, rundliche Bodenscheibe, von der die Krallen ausgehen, "T" für Triangel, eine dunkle Struktur an der Krallenbasis, die im Mikroskop bei entsprechender Einstellung an ein schwarzes Dreieck erinnert. Erkennbar ist weiterhin, daß sich die Macrobiotus-Krallen aus einem gemeinsamen Stamm entwickeln, der y-förmig verzweigt. Bildbreite 100 µm. |
Macrobiotus sp., typischer Zackenrand-"Kußmund". Bildbreite 100 µm |
Macrobiotus sp., in der detaillierteren anatomischen Betrachtung. Auf dieser Abbildung ist die Mundröhrenöffnung exakt angeschnitten, so daß ihr kompliziert durchkonstruiertes, präzise ausgeformtes Schleusensystem erahnbar wird. "H" markiert einen Hirnlappen, der das Auge umschließt, "M" Muskeln, die die Stilette kontrollierten, "S" bezeichnet eine der Speicheldrüsen. |
Schönen Restsommer! |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |