So weit, so gut. Wir konnten nun in allen unseren Meerwasserproben
den Salzgehalt messen. Da die Mikroaquarien immer verschlossen bzw. sehr gut abgedeckt
aufbewahrt wurden, stellten wir, auch über Monate hinweg, keine nennenswerten
Änderungen fest. Kein Wunder, es konnte ja kein Wasser verdunsten.
Den Bärtierchen ging es prächtig, sie ertrugen die schwankenden Temperaturen
genau so problemlos wie den Mangel an Frischwasser - im Gegensatz zum Meer hatten unsere
Meerwassermikroaquarien ja nur Schnapsglasvolumina. Der vermeintlich wissenschaftliche Ansatz
erwies sich insofern als gänzlich überflüssig!
Erst nach etwa 9 Monaten stellten wir augenscheinlich gravierende
Veränderungen, besonders in den fensternah aufgestellten Behältnissen fest.
Grüne Algen übernahmen die Macht im Aquarium, große und kleine,
sessile und lianenartig-schleimig durch das Wasser mäandrierende Arten,
die abgeschöpft werden konnten, jedoch nie vollständig zu beseitigen waren.
Die Invasion begann meist ausgehend von den kleinen, weißlichen Calcitkörnchen
und bemächtigte sich nach und nach des ganzen Aquariumvolumens.
Etwa gleichzeitig verschwanden die Bärtierchen. Unter den genannten
Umständen noch agile Fadenwürmer, Milben, Muschelkrebse
und Protozoen waren, wie Sie angesichts unseres Interessengebietes sicherlich
verstehen werden, kein Trost.
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